Wie finden wir innerhalb der Familie Akzeptanz und Einigung zum Thema "Aufräumen"?
Nicht immer sind Ordnungs-Themen im privaten Wohnbereich, wie Aufräumen im Kinderzimmer, leicht zu lösen.
Aber mit Kompromissbereitschaft werden alle glücklicher.
Ich bin Mutter von 2 erwachsenen Kids und erinnere mich gerade an eine der vielen Aufräum-Situationen, die wir gemeinsam lösen mussten.
Als mein Sohn so mit 8 Jahren anfing, sich eine Sammlung von Panda-Bären zuzulegen, kam ich an meine Aufräumgrenzen.
Jede Ecke seines Zimmers durfte diese Bärenbande belegen. Putzen war gar nicht mehr erlaubt, die Bären könnten ja gestört werden. Aber wie sollte das weiter gehen?
Wir haben eine "Panda-Beratungsrunde" einberufen. Ganz ernsthaft und offiziell ;-)
Alle Pandas, mein Sohn und ich saßen gemeinsam auf dem Teppichboden und beratschlagten über den Zustand des Raumes. Ich erklärte ihm, dass der Staub auch seinen Pandas schaden würde und sein Zimmer dann bald von Spinnen und Ungeziefer besucht würde. Unter dem Bett freuten sich schon die Wollmäuse...
Ich kürze mal ab...
Mein Sohn sah dann ein, dass es seinen Pandas gut gehen sollte, also haben wir einen "Vertrag" geschlossen:
Einmal pro Woche durften alle Bärchen und übrigen Panda-Andenken auf seinem Bett eine Putz-Auszeit nehmen, nämlich dann, wenn die Putzfee "Mama" kam und ihre schöne Umgebung wieder schick machte. Danach zogen alle Bären wieder auf ihren angestammten Platz. Bedingung: nur Sohnemann durfte die Pandas anfassen. Ernsthaft!
Mein Sohn und ich waren zufrieden und haben den "Vertrag" mit einem heißen Kakao besiegelt. Wichtig war, dass sich jeder an den Vertrag hielt, es hat, zu meiner Überraschung, tatsächlich geklappt. Ein ganz großes Lob gab es umgehend.
Danke, mein Sohn, ich war sehr stolz auf Dich!
Immer wieder gibt es in Familien mehr oder weniger hitzige Gespräche und Streitereien darüber, wie verschieden die Ansichten über Ordnung halten und Aufräumen im Haushalt sind.
Wie gehe ich aber mit diesen individuellen Bedürfnissen um, bevor sie in der Familie zu ständigen Problemen werden?
Mein Rat: Nimm Dein Kind ernst und höre ihm sehr gut zu
Ein aktuelles Aufräum-Thema ist der Anlass, mit Deinem Kind diese Situation zu klären
Such Dir und Deinem Kind einen entspannten, ruhigen Ort und nehmt Euch 15-30 Minuten Zeit (Zeitspanne kommt auf das Alter des Kindes an)
Frag Dein Kind, ob es zum Gespräch vielleicht sein liebstes Schmusetier, -decke mitnehmen möchte
Stell zum Gespräch die Lieblings-Knabbereien und ein Getränk bereit
Lege verschiedene Malstifte und einen großen Bogen Zeichenpapier bereit
Macht es Euch gemütlich und stell Dein Handy aus!
Diese Zeit gehört jetzt nur Euch!
Die räumliche Situation ist perfekt und Ihr könnt mit Eurem Gespräch starten:
Lass zunächst Dein Kind erzählen, warum es bis heute Deine Aufräumstrategie nicht mitmacht
Erzähle Du Deinem Kind, warum das Aufräumen für Dich (und die Familie) so wichtig ist
Bringe konkrete, in der letzten Zeit erfolgte Beispiele, die das Kind nachvollziehen kann!
Lass Dein Kind auch in Ruhe erläutern, wie es sich seine Ordnung im Kinderzimmer vorstellt und warum
Schreibt auf, was Euch stört und was gut läuft:
Teile das vorbereitete Zeichenpapier in 2 große Schreibfelder, eins für Dich, eins für Dein Kind
Du brauchst 2 verschiedene Stiftfarben (bei mehr als 1 Kinde natürlich mehr...)
Jeder darf jetzt aufschreiben, was ihn stört und was gut läuft (vorausgesetzt es handelt sich um ein Schulkind)
Schaut Euch gemeinsam an, wo Ihr die gleichen Vorstellungen habt und wo sie differenziert sind
Verhandeln und Vertrag machen
Jetzt geht es darum, eine Einigung (Vertrag) zu finden, die für Dein Kind und Dich (der Familie) täglich stressfrei machbar ist.
Dafür müsst Ihr Kompromisse machen, die werden verhandelt und aufgeschrieben.
An diesen Vertrag haben sich alle Familienmitglieder zu halten.
Fazit:
Auch Kinder wollen ernst genommen werden und so behandelt werden, dass sie unseren Respekt fühlen und wahrnehmen.
Wenn wir sie und ihre Wünsche ernst nehmen und wir uns auch im Dialog öffnen, d.h. unsere Wünsche kindgerecht formulieren und ausdrücken, zollen uns die Kinder ihren Respekt.
Das können bereits kleine Kinder!
Das ist die Grundlage für soziale Verantwortung und ein familiäres Miteinander.
Als Ordnungscoach und zweifache Mutter möchte ich Dir helfen, die Aufräumprobleme mit Deinen Kindern zufriedenstellend zu lösen. Das ist nicht immer einfach, denn unsere Kinder haben andere Vorstellungen von Ordnung als wir, die Eltern, Erwachsenen.
Oftmals habe ich aber erlebt, dass Kinder einem "Dritten" sehr wohl genau zuhören, wenn es um ihre Probleme in der Familie geht. Sie lassen sich neugierig darauf ein.
Ein Aufräumcoaching für Kinderzimmer hat immer Auswirkungen auf die bisherige Familiendynamik. Wichtig sind Offenheit und ehrliche Sichtweisen, damit man gemeinsam zum gewünschten Ziel kommt.
Sachlich muss darüber berichtet werden, wie lange das Problem schon besteht.
Welche Auswirkungen haben sich bisher ergeben?
Wie haben Kinder und Eltern bisher reagiert?
Was soll zukünftig anders laufen?
Ein Aufräumcoach kann nur dann wirkungsvoll agieren, wenn die Eltern bereit sind, die Kinder und deren Vorstellungen ebenso ernst zu nehmen.
Ein "von oben" erzielter Aufräumwunsch ist nicht machbar, weil ich als Ordnungscoach die Kinder an erster Stelle sehe.
Eine Aufräumaktion im Kinderzimmer ist keine Aufräum-Routine, bei der wir Bauklötze von hier nach da räumen oder Spielsachen aussortieren.
Das wäre eine unprofessionelle Schnell-Aktion über den Kopf der Kinder hinweg.
So arbeite ich nicht.
Mein Fahrplan bei einer Kinderzimmer-Aufräumaktion:
Eltern schildern mir in einem ersten Telefon-Gespräch ihre Wünsche und Probleme
Wir vereinbaren einen Vor-Ort-Termin.
Dabei lerne ich die Eltern/Mutter/Vater und Kind/Kinder besser kennen und lasse mir von beiden Seiten schildern, was zukünftig besser laufen sollte bzw. was nicht gut läuft
Der Erstbesuch/Beratungstermin wird 45-60 Minuten dauern und kostet 35€ plus Fahrtkosten
Danach kann ich meine Vorgehensweise einschätzen und den Eltern mitteilen
Entweder wir finden dann einen gemeinsamen Weg oder wir belassen es dabei, dann wird der Erstbesuch kostenmäßig fällig.
Oder wenn ein Coaching durch geführt werden soll, vereinbaren wir einen 1. Termin und die Kosten für den Erstbesuch werden angerechnet.
Der eigentliche Ablauf eines Aufräumtermins:
1. Termin
Vor-Ort-Termine werden so gelegt, dass das Kind/die Kinder zuhause sind, wenn ich eintreffe
Der 1. Termin dient der Bestandsaufnahme, d.h. wir versuchen heraus zu finden, wo es hakt, indem ich beide Seiten ihre Problem schildern lasse, das so genau wie möglich
Workshop-Material dazu bringe ich mit, das sind eine Rolle Papier, Stifte, Haftnotizen, Klebeband.
Dieser 1. Termin darf nicht länger dauern als 45 Minuten, da danach die Konzentration leidet
2. Termin
Das Kind/die Kinder sollen mir ihr Kinderzimmer so zeigen, wie es üblicherweise aussieht
Sie dürfen mir in ihrem Zimmer zeigen, welche Bereiche, welche Spielsachen eine besondere Priorität haben
Sie dürfen ehrlich berichten, was sie besonders stört, wenn Eltern fordern, aufzuräumen
Wenn wir soweit sind, kommen die Eltern hinzu.
Die Eltern* (*ich meine damit immer die Erziehungsberechtigten/die Erziehungsberechtigte/den Erziehungsberechtigten) erzählen mir im Kinderzimmer, im Beisein der Kinder/des Kindes, von ihren Aufräumsorgen. Sie sind dabei immer ehrlich und authentisch. Übertreibungen werden vermieden.
Das Kind hört sich in meinem Beisein die Argumente der Eltern an. Entspannte Stimmung ist erforderlich, kein streiten und keine Schuldzuweisungen!
Das dauert nur 10 Minuten.
In den letzten 10-15 Minuten dieses Termins bespreche ich mit Eltern und Kind*er die jeweiligen "Hausaufgaben" für den 3. Termin:
Das Kind soll bis zum nächsten Termin eine Kiste mit bis zu 5 der liebsten, wichtigsten Spielsachen packen. Eltern sollen bis zum nächsten Termin keine Spielsachen vom Fußboden aufheben, keine Spielsachen einräumen oder Kleidung vom Fußboden aufheben. Einfach nichts anfassen.
Der 3. Termin sollte erst 7 Tage später stattfinden.
Warum gehe ich so vor?
Die Eltern sollen den Privatbereich "Kinderzimmer" noch mehr respektieren lernen
Das Kind soll sich Gedanken über seine Lieblingssachen machen, sie wertschätzen lernen
Das Kind spürt, dass sein Zimmer etwas Besonderes ist
Das Kind priorisiert seine liebsten Dinge
Gewünschtes Lernergebnis:
Eltern müssen lernen, sich zurückhalten
Eltern sollen die Bereiche des Kindes respektieren
Kinder erkennen, ihre vielen Dinge im eigenen Zimmer zu wertschätzen und zu sortieren
Kinder sollen Prioritäten erkennen
Kinder bekommen einen detaillierteren Blick für Lieblingssachen
3. Termin
Jetzt wird geschaut, wie die letzte Woche für alle Beteiligten verlaufen ist. Beide Parteien erzählen und/oder zeigen auf, wie sie die Tage erlebt haben. Wir schauen in die Kinderkiste und lassen erzählen und begründen, warum genau diese Sachen dort rein gelegt worden sind.
Wir erkennen, welche Prioritäten das Kind hat.
Wir sehen, wie das Zimmer aussieht, wenn die Eltern eine Woche hier nicht aufräumen.
Der 3. Termin ist dafür gedacht, mit dem Kind in seinem Bereich die Dinge zu betrachten, die eine Säuberung und ein Aufräumen durch die Eltern erschweren.
Das Kind soll erzählen, wie es sich eine Zimmersäuberung vorstellt, wenn die Spielsachen und/oder auch Kleidung weiterhin auf dem Boden liegen.
Es soll erzählen, wie die Eltern den Kleiderschrank einräumen können, wenn der Fußboden vollgestellt ist.
Das Kind soll sich den Staubsauger und den Wischmopp holen und zeigen, wie man putzen könnte.
Eine neue Erkenntnis wird sich innerhalb des 3. Termins einstellen, wie bei dem Kind so auch bei den Eltern.
Es ist Zeit, einen "Vertrag" zu schließen. Darin sollen folgende Punkte enthalten sein:
wann wird aufgeräumt? Feste Zeiten vereinbaren.
wie lange räumen wir auf? Deadlines und Handy aus
mit wem räumen wir auf? Wer darf mithelfen?
Wichtig:
Ein Vertrag ist immer von beiden Seiten zu akzeptieren und sollte in einem "feierlichen Akt" beschlossen werden. Wie dieser aussieht, sollte die Familie gemeinsam auswählen. Loben Sie Ihr Kind für diese tolle Leistung - überhaupt: mehr loben, loben, loben....
Ergänzende Aufräum- und Ordnungsaufgaben durch LIEBER-ORDENTLICH, die das Ordnung halten und machen vereinfachen sollen, müssen begleitend zu Coaching stattfinden.
Systematische Ordnungshelfer werden ergänzt oder/und eingesetzt, damit Kinder in die Lage versetzt werden, selbständig aufzuräumen.
Meine ehrliche Meinung:
Als Ordnungsexpertin und zweifache Mutter möchte ich keine Familientherapeutin sein, aber ich kann aus meiner jahrelangen Praxis als Mutter viele wertvolle Tipps geben.
Niemals würde ich mich mit einer Fachfrau vergleichen, die sich familiären Problemen professionell nähert und diese analytisch löst.
Wenn Sie mir Ihr Vertrauen geben, wird es für mich immer auch Grenzen geben, die ich akzeptiere. Durch praktische Veränderungen im Kinderzimmer wird das Aufräumen wesentlich vereinfacht. Für beide Seiten.
Nicht immer sind problematische Themen, wie Aufräumen im Kinderzimmer, leicht zu lösen. Aber mit Kompromissbereitschaft werden alle glücklicher.
Aber meine ehrliche Einschätzung dürfen Sie auf jeden Fall erwarten und ich vermittele meine Meinung immer im 1. Gespräch ehrlich und begründet, ins besonders sofort, wenn ich das Empfinden habe, dass ich mit meinen Kenntnissen hier überfordert wäre.
Meine fachlichen Erfahrungen aus 15 Jahren Erstausbildung und Praktikantenbetreuung ergänzen meine Ansätze und Qualifikationen als zweifache Mutter.
Eine aufregende, auch herausfordernde Aufgabe wartet auf die Mütter, Väter, die Kinder und mich, jedes Mal.
Dein Ordnungscoach Conny Weckauff unterstützt Dich und Dein Kind. Vertraue mir.
LIEBER-ORDENTILCH
BUCHEMPFEHLUNGEN
RATGEBER
Mein Lieblings-Zitat, von Rudolf Dreikurs (war ein österreichisch-amerikanischer Psychiater, Pädagoge und Psychologe und Vertreter der Individualpsychologie.)
"Wir sollten lernen, mit den Augen des Kindes zu sehen, mit den Ohren des Kindes zu hören, mit dem Herzen des Kindes zu fühlen.
Bevor ein Kind Schwierigkeiten macht, hat es welche. Das Ideal der Menschheit ist die Gleichwertigkeit aller."
Das Buch von Rudolf Dreikurs "Kinder fordern uns heraus, wie erziehen wir sie zeitgemäß" war 1979 meine Lektüre, als ich zum 1. Mal Mutter wurde. (Kinder fordern uns heraus ist ein kompetenter Ratgeber bei ganz konkreten Alltagsproblemen. Anhand von 34 Erziehungsprinzipien werden genervte Eltern und entnervte Lehrer dazu ermutigt, weniger direkten Einfluss auf Kinder und Jugendliche zu nehmen und ihnen mehr Autonomie zuzubilligen. Dem Buch liegen die Auffassungen von Alfred Adler zugrunde, wonach Kinder die Konsequenzen ihres Handelns selbst spüren müssen - je älter sie werden, desto direkter. Im Grunde ganz einfach - könnte man denken.)
Erziehungsberatung
...bekommen Eltern oder alleinerziehende Elternteile zudem über die Kinder- und Jugendhilfe. Diese Familienberatungsstellen geben Ratschläge und Hilfestellungen, wenn Erziehungsprobleme bei Kleinkindern oder älteren Kindern auftreten. Sie unterstützen die Eltern und arbeiten zumeist eng mit Kindertagesstätten und Schulen zusammen.
Die häufigsten Gründe für Erziehungsberatung sind:
Entwicklungsauffälligkeiten
Belastungen durch familiäre Konflikte
Probleme in der Schule oder Ausbildung
Verminderte Erziehungskompetenz der Eltern
Gefährdung des Kindeswohls
Eine weitere Möglichkeit ist es, online Erziehungsberatung zu erhalten. Diese virtuellen Beratungsstellen, zum Beispiel der Fachverband für Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung, haben den Vorteil, dass auch Familien Ratschläge bekommen, die nicht mobil sind. Häufig wird diese Art der Kommunikation auch genutzt, wenn sich die Ratsuchenden schämen und Hemmungen haben, direkten Kontakt herzustellen. Jede Beratung erfolgt anonym und kostenlos!
TIPP: Deutscher Kinderschutzbund, info@kinderschutzbund.de